„Die Presse“-Show: Lifestyle so weit das Auge reicht | DiePresse.com

2021-11-16 15:44:17 By : Ms. Cindy Huang

So groß war die „Presse“-Show noch nie: mit über 140 Ausstellern, von der „Ein-Frau“-Goldschmiede bis zum (wieder optimistischen) Reisebüro.

Es brummt und klappert in der Marx-Halle: Ein riesiges Uhrwerk steht direkt hinter dem Eingang und sorgt sicherlich für neugierige Blicke.

"Oris Phenomena" heißt das Werk des Künstlers Charles Morgan. Es ist (neben dem Schweizer Uhrenhersteller Oris) der Neugier der Menschen gewidmet, zu verstehen, wie Dinge funktionieren. Da ist es gut, dass über 140 Unternehmer gekommen sind, um den Besuchern der „Presse“-SHOW ihre Produkte zu erklären.

Seit November 2013 veranstaltet „Die Presse“ die Designmesse im Museum für Angewandte Kunst. Mit dem Erwerb der Reisemesse Reisesalon und der Masterpiece Collection, einer Ausstellung für Manufakturen und Traditionsunternehmen, fiel die Entscheidung, eine eigene Lifestyle-Messe zu veranstalten. Die diesjährige Ausgabe der SHOW „Presse“ ist größer als je zuvor – deshalb ist die Marx-Halle auch ein neuer Standort.

Das Ausstellerangebot ist breit gefächert: Unternehmen aus den Bereichen Design, Handwerk, Mobilität, Reisen, Uhren und Schmuck präsentieren ihre Produkte. Und jeder der sorgfältig ausgewählten Aussteller hat eine Geschichte zu erzählen, wie sich bei einem kleinen Spaziergang durch die Marx-Halle kurz vor der Eröffnung am Donnerstagabend schnell herausstellt.

„Ich bin eine One-Woman-Show“, sagt Gerda Guggenberger, die gerade Schmuckstücke in eine Vitrine stellt. Von ihrem Vater erlernte sie das Goldschmiedehandwerk und übernahm die Werkstatt im sechsten Bezirk. Der Goldschmied Guggenberger ist spezialisiert auf Sonderanfertigungen und Reparaturen. „Viele wissen gar nicht, was in vielen Fällen möglich ist“, sagt der Goldschmied.

Denn immer wieder haben geerbte Schmuckstücke einen Erinnerungswert, aber die neuen Besitzer mögen sie nicht. "Aber wenn dir der Stein zum Beispiel gefällt, kannst du mit mir etwas Neues daraus machen und trotzdem die Erinnerung behalten." Guggenberger führt auch Workshops durch, in denen Paare ihre eigenen Eheringe gestalten können. Und ihr Wissen im Goldschmieden gibt sie – wie einst ihr Vater – in einer Schule an die jüngere Generation weiter.

Auch der Künstler Michael Bratusa lernte von seinem Vater, einem Zimmermann, den Umgang mit Holz. Sein Stand fällt sofort ins Auge – denn auf einem von Bratusas „künstlerischen Kratzbäumen“, wie er sie nennt, thronen Plastikkatzen. Kurz vor Corona gründete er seine Firma Green Rubin, jetzt stellt er erstmals auf einer großen Messe aus. Die Idee zu den dekorativen Naturkratzbäumen für Katzen entstand, als er auf der Suche nach einem Kratzbaum für seine eigenen Tiere war. „Ich fand nichts Individuelles und Schönes zum Anschauen. Deshalb habe ich den ersten Prototypen selbst gebaut“, sagt er. Dem Unternehmer ist es wichtig, dass er keine Materialien entsorgen muss. Deshalb wird das geschnittene Material nach der Herstellung der Kratzbäume weiterverarbeitet: zu Christbaumschmuck, Etageren und Schmuckkästchen.

Auch Ronald Jaklitsch experimentiert gerne mit Materialien und Formen. Auf der Messe stellte er Kugellautsprecher aus Porzellan und Betonboxen seiner Firma Mo Sound aus. „Die Kugelform ist sehr gut für die Akustik“, sagt Jaklitsch. Außerdem betreibt er einen kleinen Plattenladen im siebten Bezirk.

Uhrenliebhaber sind am Habring2-Stand genau richtig: Das Ehepaar Habring gründete 2004 eine der wenigen Uhrenmanufakturen des Landes (wer die Geschichte ganz genau lesen möchte, kann dies mit Hilfe eines überdimensionalen Comics unter der Stand). Die Uhren sind selten: Pro Jahr werden nur 250 Stück produziert.

Uhrenunternehmer Christof Stein habe in letzter Zeit viele Anfragen bekommen, ob er seinen Firmennamen verkaufen würde, sagt er. Denn „normale Zeit“ hat seit der Pandemie eine ganz neue Bedeutung. "Jetzt steht auf meiner Visitenkarte: Hüter der normalen Zeit", sagt Stein schmunzelnd. Das Unternehmen geht auf die erste Wiener Würfeluhr zurück, die 1907 montiert wurde. Der angebrachte Schriftzug „Normalzeit“ bezog sich auf die 1910 eingeführte Greenwich Mean Time. 2015 brachte Stein die erste Armbanduhr auf Basis der Würfeluhr heraus. Die Originalversion ist nach wie vor beliebt - vor allem in "gemeindebaugrau", wie Stein es nennt.

Zwei seiner neuesten Uhrenmodelle sind übrigens Teil einer Corona-Edition: das Modell „Blackout“ und das Modell „Time to date“, das auf das Ende des Lockdowns anspielt. Zudem gibt es einige neue Kooperationen, mit denen die Marke ausgebaut werden soll. Zum Beispiel mit Demmers Teehaus und einem Ceylon-Tee („Zeit für Tee“) oder dem Weingut Mayer am Pfarrplatz mit einem gemischten Satz („Jederzeit ist Weinzeit in Wien“).

Nebenan bei den Reiseanbietern, den Neulingen der Presse-SCHAU, herrscht vorsichtiger Optimismus. Eigentlich hat die Firma Diamir 120 Länder im Angebot – jetzt sind es wieder mindestens 100. Diamir war bereits Aussteller auf den Reisesalon-Ausgaben. „Jetzt war es uns wichtig, auf der ersten großen Reisemesse in Österreich zu zeigen, dass wir noch da sind“, sagt Thomas Mach, der den Stand betreut. "Es geht wieder los und zum Glück buchen die Leute gerne."

Am Donnerstagabend wurde in der Marx-Halle die „Presse“ SHOW eröffnet: Österreichs größte Fachmesse für anspruchsvolle und qualitätsbewusste Einkäufer findet noch bis Sonntag statt. Tickets sind an der Abendkasse oder online (unter https://schau.diepresse.com) erhältlich und kosten 15 Euro. Samstag ist von 10 bis 19 Uhr geöffnet und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr Es gilt die 2-G-Regel (geimpft oder genesen).

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